Der Atomausstieg kommt

Die deutsche Bundesregierung will Ernst machen. Baldmöglichst werden die Atomkraftwerke abgeschaltet. Greenpeace spricht von 2015, andere Studien von 2017, wahrscheinlich wird noch vor 2020 – dem damaligen Ausstiegsdatum vom Rot-Grün – das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz gehen.

Der Atomausstieg ist nicht nur Thema in Zeitungen (selbst FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher hat die Argumente für Kernkraft in Deutschland zerpflückt) und Fernsehen, sondern auch bei Besuchergruppen im Bundestag. Drei Gruppen mit Schülern und Auszubildenden hat mein Chef Manfred Grund in den letzten Tagen empfangen. Immer ging es um die Kernkraft, immer um den schnellen Ausstieg. Er gab den Besuchern recht. Mehr als zwei Drittel der Bürger wollen den Austrieg. Dagegen kann die Bundesregierung keine Politik machen. Manfred Grund ist als Elektroingenieur jemand, der im Stoff steht, nicht nur einfach politische Order exekutiert, sondern sich mit den Thematiken Erzeugung, Transport, Speicherung und Verbrauch von Elektroenergie ganz gut auskennt.

Seine Sorge ist tatsächlich, dass Deutschland eine Stromlücke bekommt, die unsere Industrie lahmt oder dass gerade unsere Nachbarn neue Atomkraftwerke errichten, weil es sich lohnt, an Deutschland Strom zu verkaufen.

Deutschland wird trotz aller energiepolitischer Sorgen schnell aus der Atomkraft aussteigen. Über die Konsequenzen müssen wir uns alle aber klar sein. Gas- und Kohlekraftwerke werden die Grundlast erbringen müssen. Dafür sind auch neue Kraftwerke vonnöten. Das CO2- Ziel ist vielleicht nicht zu halten. CCS wird weiter vorangetrieben, auch wenn bei mir das Bauchgrummeln bleibt (Artikel 1 | 2 | 3). Ob ein neues Gaskraftwerk nun aber unbedingt nach Wustermark muss, bleibt weiter offen, wo doch die abzuschaltenden Kraftwerke in Bayern und im Westen stehen – sozusagen nah bei den Verbrauchern. Sollten die neuen Ersatzkraftwerke auf Gasbasis nicht auch dort bei der Mehrheit der Verbraucher errichtet werden? Kurze Stromtrassen ist das Stichwort dazu. Hier irrt der potentielle Investor für ein Gaskraftwerk in Wustermark. In seinen Informationen hatte er das Gas- und Damofkraftwerk als sicher, umweltschonend und als für den richtigen Standort konzipiert beworben.  Er schreibt das so, als wenn die Aussage schon die Begründung sei, nur weil sie schwarz auf weiß gedruckt steht.

Heute hat Manfred Grund seine Kolumne dem Thema gewidmet und dazu im Plenum eine selbst verfasste Rede gehalten. Ungewohnte Gedanken haben die Opposition verblüfft, wie an den Zwischenrufen deutlich wurde. Niemand soll mehr glauben, der Atomausstieg sei nur ein Lippenbrkenntnis.

Zwischenbericht

Der neue Büro-Newsletter auf dem iPhone

Der neue Büro-Newsletter auf dem iPhone

Wenig Zeit, viel zu tun. Die erste Plenarwoche des Bundestages hat die Arbeit an der Internetseite von Manfred Grund ruhen lassen. Politische Themen treten wieder in den Vordergrund meines Tageswerkes. Hinzu kommen Termine und Sitzungen sowie die alltägliche Büroorganisation: Geburtstagsbriefe, Materialbestellung, Bürgerpost, Petitionen, Besuchergruppen, Reden und Fotografien im Plenum sowie die Newsletter-Erstellung. Erstmals sende ich den wöchentlichen Newsletter Manfred Grunds aus dem neuen System. Dieser verlinkt auf die noch unfertige Homepage. Also habe ich die Homepage erstmal als Beta freigegeben.

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Alternative zur CO2-Verpressung

Am Wochenende landete der Newsletter der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) in meinem Postfach. Einen interessanten Artikel zum Umfeld von CCS hätte ich auch gern hier verlinkt. Doch leider verweist der Beitrag von Hermann Merk in dem aktuellen DGS-Newsletter auf eine andere Homepage. Hier deshalb die Kurzversion mit dem Link zum Original-Text:

In der Diskussion ist immer wieder die unsägliche Variante der sogenannten CO2-freien Kraftwerke. Dort soll das CO2 aus der konventionellen Kohleverbrennung aufgefangen und gespeichert werden (Carbon Capture Storage, CCS). Neben der Vermeidung von CO2-Emissionen gibt es eine weitere Alternative zur CO2-Verpressung, nämlich Bakterien, die CO2 wirksam mit Hilfe von Wasserstoff in Methan umsetzen.

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DIW-Studie: Unsicherheit und zu kleine Pilotprojekte gefährden CCS-Marktreife

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung aus Berlin wartet in dieser Woche mit einer Studie auf, die CCS „eingetrübte“ Potenziale als CO2-Vermeidungsstrategie bescheinigt. Demnach seien die realen Kosten zu hoch, der Transport nicht sicher und das geschätzte Volumen für die unterirdische Verpressung zu gering. Um valide Aussagen zu bekommen, müssten größere Pilotprojekte beginnen, schreiben die Autoren Johannes Herold und Christian von Hirschhausen.

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Abstimmung zu CCS

Bevor ich heute Morgen das Haus verlasse, verfolge ich auf Inforadio die „Redezeit“ zu CCS (siehe auch Beitrag von vorgestern). Darin verteidigt der Geschäftsführer des „Informationszentrums klimafreundliches Kohlekraftwerk“, Michael Donnermeyer, das Vorhaben, CO2 unter der Erde zu verpressen – auch in einwohnerstarken Gebieten.

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